Gästebuch von Cersei

Aufmerksam lauschte sie den Worten ihrer Mutter, dabei faltete sie die Hände vor sich auf dem Schoß und achtete darauf nicht auf ihrer Unterlippe herum zu kauen - die größte Schwäche der Prinzessin. So saß sie vollkommen regungslos da und folgte Aufmerksam den Worten ihrer Mutter. Tief atmete sie ein und aus wobei sie versuchte Cersei glauben zu schenken. "Ich verstehe diesen Schlachtzug sehr gut, Mutter. Also wollt ihr mir damit sagen das alles was das Stark Mädchen von sich gab eine reine Lüge war?" Fordernd hob sie eine Augenbraue an. Sie wusste nicht was sie glauben wollte, all dieses durcheinander gab für sie keinen Sinn aus welchem Grund sie sich zögerlich mit den Fingern durch das Haar strich. "Also bedeutet sie euch gar nichts?" Diese Frage war wichtig für sie, ziemlich wichtig. Und sie würde sie testen. Zwar war sie nicht wie Joffrey, doch hatte sie gleiche Züge wie er. 

In Clarissas Augen war es nun fast schon beängstigend wie Cersei auf diese Sache reagierte aber gleichzeitig konnte sie nur zu gut verstehen warum sie so deratig wütend war. Sie liebte ihre Kinder, mehr als alles andere auf der Welt und es ist klar das sie diese schützen wollte. Aus eben diesem Grund versteckte Clarissa ihr vorlautes Ich, hielt es in Ketten, denn jetzt war nicht die Zeit für sowas. Mit einem erstaunlich ernsten Blick sah in Cerseis Augen. "Ich kann dich verstehen... aber du musst wissen ich wollte dir NIE schaden, natürlich glaubst du mir jetzt nicht mehr, aber da bin ich selbst dran Schuld. Und wenn sich das Verhältnis zu deiner Tochter oder sonst wem verschllechtert, dann fein... lass mich bluten, lass mich leiden so viel du willst, ich hab es verdient..."

Sie biss sich feste auf die Unterlippe, sogleich bereute sie es an ihrer Mutter zu zweifeln und dieser Person zu trauen. Doch etwas in ihr schrie immer wieder das Clarissa nicht vollkommen lügen konnte. Zwar hatten die letzten Geschehnisse das Verhältnis der beiden Prinzessinnen zerstört, doch hatte sie zuvor nie an den Worten des Stark Mädchens gezweifelt. So blieb ihr Blick kalt, sie würde nie nach Außen ihre Unsicherheit Preis geben, das hatte sie wohl von ihrer Mutter. Wieder ergriff sie den Kelch, dieses mal bewusst mit beiden Händen ehe sie ihn Ansetzte ehe sie wieder zu der Blonden Frau vor sich aufsah. "Warum sollte sie derartige Geschichten erzählen? Mit dem wissen das ihr sie sofort hinrichten lassen könnt, warum?" Fragend hob sie eine Augenbraue an ehe sie auf den Stuhl deutete von dem Cersei zuvor aufgestanden war. "Ich denke wir sollten uns wieder setzen, Mutter. Und nun erzählt ihr mir von alle Geschehnissen welche sich in meiner Abwesenheit zugetragen haben." Ihre Stimme war ruhig, trotzdem klar, dabei ließ sie die Gestalt ihrer Mutter nicht aus den Augen.

Mit zusammengebissenen Zähnen hörte sie zu was Cersei sagte, auch wie sie sie anschrie ließ sie schweigend über sich ergehen, doch stiegen ihr dabei kaum merklich Tränen in die Augen. Doch was sie am meisten verletzte war der letzte Satz den sie von ihr hörte... "Cersei, bitte, hör mir zu, ich kann dir das ALLES erklären und wirklich ich habe ihr nicht mehr erzählt als das du und ich eben auch so etwas wie eine Mutter Tochter beziehung haben. Sie hat es verdient das zu wissen, gut im Nachhinein vielleicht nicht mehr, denn sie hasst mich dafür das ich die Wahrheit zu ihr sprach. Ich dachte da Tommen so gut damit umgegangen ist und ich mich so gut mit dir, Tyrion und Jaime verstehe werde ich das auch mit Myrcella, aber NIE hätte ich gedacht das sie mich dermassen verabscheuen würde...", die junge Stark hatte ihr Augenmerk mittlerweile direkt auf Cersei gelegt und ein Schimmer der Angst und Trauer, aber auch Wut lag in ihren Augen. "Ich habe NIEMALS gewollt das sich das Verhältnis zwischen dir und ihr dadurch verschlechtert... Du kennst mich, ich würde dir niemals schaden wollen! Ich liebe dich als wärst du meine leibliche Mutter und glaube mir, schon nach den ersten Sätzen hab ich mich dafür gehasst Myrcella so schnell zu trauen.... aber.... ", ihr blieb die Stimme weg, sie war sprachlos und immernoch etwas geschockt von diesem Ereignis. Wieder wanderte ihr Blick reuevoll gen Boden, während eine einzelne Träne den Weg über ihre Wange suchte. Sie hatte Cersei enttäuscht... enttäuscht und verraten... Das konte sie sich nicht verzeihen...

Sie sah ihre Mutter während sie sprach nicht an, nein im Gegenteil. Die Junge Prinzessin kämpfte mit den Tränen und blendete dabei die Worte der Königin vollkommen aus. Es war enttäuschend wieder zu kommen und derartig behandelt zu werden. Somit sah sie auf ehe sie sich ebenfalls aufrichtete und ihre Mutter einen Moment stumm betrachtete. "Warum belügt ihr mich?" Ihre Worte waren kalt, doch klar gewählt. Dabei sah sie der Frau direkt in die Augen.