Gästebuch von Raven

Freunde

  • Lexa
  • Paul
  • Stefan
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Stefan sagt:
Raven sprach über den Clan, darüber, was er tat. Das wusste ich bereits. Auch wenn ich nicht viele Einzelheiten kannte oder Gesichter zu den Taten hatte, wusste ich, dass es Tode gab. Dass es Verluste gab. Auf beiden Seiten. Auf Pauls und auch der Seite meiner Mitbewohner. „Schon vor Paul hatte ich Chaos, Leid, Schmerz und Tod in meinem Leben. Ich bin es gewohnt, dass die Welt in Wahrheit furchtbar hässlich ist. Solang man an der Oberfläche bleibt, kann man es ertragen.", sagte ich dann ehrlich und dachte dabei an meinen Vater, an Silas, der Lily vergewaltigt und ihren Vater getötet hatte. Ich dachte an Rio und daran, wie ich im Gefängnis saß und was mir dort widerfahren war. So schnell konnte mich nichts mehr erschrecken. „Mein Zwillingsbruder ist vielleicht sogar schlimmer als Paul, wer weiß... ich musste und muss damit leben, weil ich es nicht ändern kann. Und er... er gehört zu Pauls wichtigsten Leuten. Ich bin also von Vedere umzingelt.", gestand ich und seufzte. „Selbst wenn ich meinen Kopf aus der Schlinge ziehe, Raven, wird mich etwas anderes wieder zurückholen. So oder so, ich gehöre wohl dazu... was auch immer das bedeutet." Ich setzte mich auf meine Bettkante. Ein komisches Bild mit den Designertüten im ganzen Raum. „Wann fängt eine Lüge an?", wollte ich dann ehrlich wissen. „Wenn ich mit O abhänge... ist es eine Lüge, wenn ich nichts von dem erwähne, was heute war? Wenn sie fragt, woher hast du dieses Shirt? Oder die Uhr? Irgendetwas kann immer sein... was soll ich sagen?"
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Stefan sagt:
„Danke.", sagte ich ehrlich und aufrichtig. „Das alles mag komisch aussehen und sicherlich für Verwirrung sorgen, aber mit alldem negativen Kram habe ich nichts zu tun. Ich verachte Gewalt und all das, was mit dazugehört. Es ist nur etwas kompliziert, wie wir... Paul und ich... zusammengehören.", versuchte ich, mich zu erklären. Aber wie sollte ich jemandem eine sinnvolle Erklärung abgeben, wenn ich es selbst nicht so ganz verstand. Klar, ich hatte mit der Lüge angefangen, aber Paul kam einfach her. Wie heute. Er bot mir das Telefon an, das mich direkt mit ihm verband. Er lockte mich in den Clan, ohne mir zu sagen, was das bedeutete. Und bis heute wusste ich es immer noch nicht recht. Ob Esme ahnte, wie tief ich in dem Ganzen war? Immerhin bekamen nur die höheren Clanmitglieder so eine Uhr, die wie eine Auszeichnung diente.
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Stefan sagt:
Raven kam dazwischen, ich schaute sie fragend an, hörte genau zu. Sie log für mich. Warum? Ich mochte es nicht, dass sie das für mich tun musste, aber sie kannte Clarke und die anderen besser als ich. Anscheinend ging sie davon aus, dass ich beschützt werden musste. Die Orcas eben. „Jap, genau so ist es.", bestätigte ich Ravens Lüge und schluckte im gleichen Moment. Der schlechteste Lügner der Welt, aber manchmal ging es nicht anders. Clarke schaute zu Raven, überzeugte sich von der Echtheit ihrer Worte, als sie nickte. „Okay." Sie ließ den Zettel los, atmete tief durch. Man konnte deutlich erkennen, wie die Last von ihren Schultern fiel. Wahrscheinlich hatte sie sich eben noch die Szene ausgemalt, wie sie den anderen erzählen musste, dass Paul nicht nur mein Mentor, sondern auch Investor, Freund, Vertrauter und Boss war. Und ich sein Spion. Der Glaube in mich wurde wieder hergestellt, dank Raven. „Habt ihr schon etwas gegessen?", wollte sie dann wissen. „Ich würde etwas für uns kochen.", sie klang entspannt, deutete auf die Küche. „Stefan, bring den Kram hoch, bevor die anderen gleich von ihren Kursen kommen." Ich nickte. „Raven, kannst du... mir helfen?", fragte ich und gab ihr zwei Tüten ab. Die Hilfe brauchte ich in diesem Fall nicht, aber ich wollte nochmals allein mit ihr in meinem Zimmer sprechen. „Schmeiß einfach alles auf's Bett.", sagte ich und schloss hinter uns die Tür. „Es tut mir leid, dass ich dich da reingezogen habe. Dass du Clarke... anlügen musstest.", entschuldigte ich mich.
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Stefan sagt:
Wir standen da, ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte. Und ihr ging es ähnlich. Ich war froh, als sie die Stille brach, starrte aber weiterhin auf die Tüten im Eingangsbereich, die auf mich warteten. Nickend stimmte ich Raven zu und nahm die Uhr ab. Sie verschwand zurück in ihrer Box. Sie war wunderschön und ich genoss das Gefühl an meinem Handgelenk, aber der Beigeschmack war da. „Wenn ich ein Astronaut mit viel Geld wäre, hätte ich mir genau so eine gekauft.", gestand ich und seufzte, als ich die Box schloss und sie in den Samtbeutel zurücksteckte. Raven versuchte, Pauls Gedankengänge zu verstehen, warum er mich diesem ganzen Stress aussetzen musste. Warum er all das genau hier abziehen musste. Für mich lag es klar auf der Hand, aber sollte ich das auch genauso so sagen? „Damit will er zeigen, dass weder er, noch ich mich verstecken müssen. Dass ich dazu stehen soll, zu wem ich gehöre, weil mich genau das von anderen unterscheidet... es macht mich... gefährlicher, respektabler, vielleicht? Ich soll nicht leugnen, dass wir zusammen gehören." Es waren Spekulationen, immerhin konnte ich nicht in Pauls Kopf gucken, aber genau danach sah es für mich aus. Auch wenn der Mafiaboss wusste, dass ich Streitereien mit meinen Mitbewohnern hatte, wusste er auch, dass es sie wegen ihm gab, wegen seinem Dasein und den vielen Geschichten um Vedere. Seiner Meinung nach, sollte man in so einem Fall erst recht die Stirn bieten und nicht den Kopf einziehen. Und das war es, was er mit heute verklickern wollte. Ich sollte und durfte nicht länger verleugnen, zu wem ich gehörte. Das hatte ich mir selbst zuzuschreiben, immerhin hatte ich mir das Du-bist-jetzt-im-Vedere-Clan-Grab eigenhändig geschaufelt. Paul war schließlich mein Mentor. Witzig. Nun war er mein Boss und ich einer seiner winzigen Handlanger. Wenn es eine Pyramide der Hierarchie gab, eine Tabellte mit Rängen, wo stand ich mit so einer wertvollen Uhr? Und was gab es für die, die ganz oben waren? Wo stand Silas? Ravens Worte brachten mich zum Seufzen. Warum ich an Pauls Seite war? Ein dummer Zufall, vielleicht? „Die ganze Sache... ist kompliziert. Hast ihn doch gehört. Er ist mein Mentor. Er mag es anscheinend, seine Leute zu verwöhnen.", wollte ich es lässig und echt klingen lassen, aber ich war kein besonders guter Lügner. „Es wäre nett, wenn du... das hier... naja... nicht erwähnen würdest." Ich wandte mich ab, ging in den Flur, packte so viele Tüten, wie ich tragen konnte, als die Tür des Wohnheims aufging und Clarke hineinkam. „Wooow.", kam es beeindruckt über ihre Lippen, als sie langsam die Tür hinter sich schloss, während sie mich nicht aus den Augen ließ. „Warst du... shoppen?", sie grinste und ging mit langsamen Schritten auf mich zu. „Kann man... so sagen?", ich klang eher verwirrt, als selbstsicher. „Chanel, Dior... Gucci... Saint Laurent... aber... was hat Vedere damit zu tun?" Ich weitete meine Augen, fühlte mich sofort ertappt. Hatte sie das Auto gesehen? „Wieso?" Sie griff nach einem Etikett, das offensichtlich an dem Henkel einer Tüte hing, die ich grade trug. „Abholung für Vedere.", lies sie vor, während sie den Zettel immer noch fest hielt, der an der Tüte hing. „Er hat's... mir geschenkt.", war ich dann einfach ehrlich.
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Stefan sagt:
Ja, ich gehörte zu Paul. Zu Vedere. Zu dem Clan. Aber hatte ich mir das wirklich gut überlegt? Auch wenn Esme sagte, dass ich keine Rechte und Pflichten hatte, so gab es Regeln, an die ich mich halten musste. Ein anderer Clan, ein anderes Mitglied daten, das war so eine Regel. Auch wenn mir das egal sein konnte, was gab es noch für Verbote, die auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar waren? „Danke." Das war aufrichtig gemeint, ehrlich. Ich war ein guter Junge, wohlerzogen und bei diesen vielen Geschenken war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mich dankbar zeigte, auch wenn mich das alles sehr überforderte. „Es war mir eine Ehre.", antwortete der Mafiaboss dann und nahm mich für einen kurzen Moment in den Arm. „Benvenuto in famiglia, figliolo. Ricordati, hai il mio numero. Sono sempre qui per te. C'è sempre uno di noi che veglia su di te. Ci proteggiamo a vicenda." Wir lösten uns voneinander. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Paul. Ich bin sprachlos." Ich verkaufte es als überrascht, überwältigt, dabei wusste ich nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Was das alles wirklich bedeutete. Was ich wirklich sagen sollte. Dass ich Angst hatte? Dass ich den Kram nicht wollte? Dass ich nun befürchtete, von den anderen umgebracht zu werden? Welcher Mentor machte SOLCHE Geschenke? Ich wusste nicht mal, was in den Tüten war, aber die Uhr hatte sicherlich um die 20.000 Dollar gekostet. Ravens Bemerkung, ob man für den Job italienisch sprechen musste, brachte mich zurück ins Geschehen. Paul lachte, gab sich entspannt, wie immer. „Verzeihung. Eine schreckliche Angewohnheit von mir, davon auszugehen, dass jeder meine Sprache spricht. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die zwar Englisch sprechen konnte, aber ihre Heimatsprache vorzog. Überwiegend haben wir also Italienisch gesprochen. Es tut mir leid. Selbstverständlich muss man kein Italienisch sprechen. Unser Unternehmen ist Amerikanisch. Also sprechen wir englisch." Dabei hatte er seinen Arm über meine Schulter gelegt. UNSER Unternehmen. Ja, das Unternehmen des Clans. Bedeutete also, dass ich reich war. Als ob. „Wie dem auch sei.", sagte Paul. „Ich werde gehen müssen. Wann darf ich eure Bewerbungen erwarten? Nach dir, Raven, habe ich bereits Ausschau gehalten, aber nichts finden können. Spanne mich nicht länger auf die Folter, ich bin zuuu neugierig." Er nickte uns zu, schenkte uns ein Lächeln. „Wir sehen uns bald.", dann verließ er das Haus, den Campus und die Stadt.
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