Gästebuch von Emilia

»Stehst also auf Spielchen, kein Problem.«, sagte Rio dann nur und winkte ihre Worte ab. »Lass es mich nicht bereuen, dir das Zeug angeboten zu haben.« Er widmete sich seinen Leuten, brachte die Stunden hinter sicjh, beredete einige anstehende Veränderungen, als auch er sich auf den Weg nach draußen machte. »Wir sehen uns. Alles nach Plan, verstanden?«, mahnte er bereits im Vorfeld einer seiner Mitarbeiter, als er nach draußen ging und sich dazu entschied, zu Fuß zu gehen. Es war nicht sonderlich kalt, eher angenehm, also vertrat sich der Gangster brav die Füße, bis er am Haus seiner Ex ankam, um seinen Sohn einen Kuss für die Nacht zu verpassen, aber leider war es später als gedacht, als er auf seine Uhr spähte. »Fuck.«, nörgelte er über sich selbst. Aber er musste ihn sehen, das war einfach eine Pflichtangelegenheit. Und er würde sich alles andere nicht verzeihen. Also drückte er auf die Klingel, wen er da aber ein paar Sekunden später vor sich hatte, ließ ihn seine Stirn runzeln. Er ließ sich bepöbeln, dann musste er doch schmunzeln. »Emilia.«, sagte er entschlossen und schob sie an ihrer Schulter zur Seite. Nun musste er doch lachen, als er im Hausflur mit dem Rücken zu ihr stand, er drehte sich. »Ich bin Marcus' Dad, nur mal nebenbei.«

»Du siehst trotzdem außergewöhnlich aus.«, sagte Rio dann, während er seinen Kopf schräg legte und die weißhaarige Dame betrachtete. »Und ich bin froh, wenn ich keine Aufmerksamkeit bekomme. Dass ich aber so wirke, liegt vermutlich an meiner einnehmenden Aura.«, er grinste etwas. »Wie viel willst du?«, wollte er dann wissen, als er sie etwas zur Seite nahm und seinen Beutel Pillen aus der Tasche holte. »Pro Pille einen Zehner, beste Ware. Wenn du probieren willst, wirf sie ein, direkt hier vor mir. Aber bist du dann noch in der Lage, Deals zu machen, hm? Immerhin könnte man sich so auch for free durch die Gegend ballern.«

Ein paar seiner Leute feierten in einer Bar, weshalb Rio sich wohl oder übel für ein paar Stunden dazu gesellen musste. Das beruhigte die Gemüter und steigerte die Mitarbeiterbeziehungen, das war wichtig für ein lukratives Geschäft. Und wenn man schon einmal an so einem belebten Ort war, schadete es nicht, ein paar Pillen in Bares zu verwandeln. Das war eigentlich nicht mehr Rio's Ding, aber Kleinvieh machte auch Mist. Und Geld brauchte man immer, grade wenn es so einfach war, es zu bekommen. Da seine Deals mit dem Immobilienmogul wackelig waren, er unter Beobachtung von ihm stand, war es sicherer, solche Geschäfte zu drehen. Also, nichts wie ran. Aber bevor er sich der ersten Pille entledigen konnte, stieß er mit einer blonden Dame zusammen. »Ups.«, entfuhr es ihm dabei wenig begeistert, als er sie genauer musterte. Ihre Worte brachten ein kleines Grinsen auf seine Lippen. »Und du? Aufmüpfiges Collegekid in einer überfüllten Bar, klingt auch nicht außergewöhnlich.« Unbeeindruckt bückte er sich, steckte sich seine Pillen wieder ein. »Willst du eine? Ich mach dir einen guten Preis, deine Haare gefallen mir.«