Gästebuch von Octavia
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Stefan
sagt:
„Ihr habt sie nicht alle. Wenn ihr mit ihm an einem Tisch sitzen wollt, ladet doch gleich den Mafiaboss persönlich ein." Murphy stand auf, knallte wütend den Stuhl gegen den Tisch. „Und Bellamy, vielleicht solltest du Stefan auf Wanzen filtzen, man weiß ja nie... vielleicht überlegt er sich's alles doch anders." Dann verschwand er aus der Küche, sodass wir nur noch zu viert waren. Octavias ‚Feinde' Bemerkung belächelte ich, nahm es auf die leichte Schulter, immerhin hatten wir uns ausgesprochen und versuchten nun, es besser zu machen. „Ein Sandwich?", fragte ich dann. Bellamy hatte sich angesprochen gefühlt, ich kam auf ihn zu. „Darf ich?", wollte ich wissen und deutete auf den Kühlschrank, als er nickte und beiseitetrat. Er lehnte sich mit seiner Wasserflasche in der Hand gegen die Theke neben dem Herd, an dem Clarke stand und Essen zubereitete. „Es simmt.", fing er an. „Wir gehören zusammen. Es hat seinen Grund, warum wir alle hier sind... zusammen." Da stieß er bei mir nicht auf taube Ohren. „Ja, so sehe ich das auch.", gab ich ihm recht, schaute kurz hinter mich über die Schulter zu ihm, als ich mich O's Sandwich widmete. „Stefan weiß nun, dass wir gravierende Probleme mit Paul Vedere haben. Nicht mit seinen Leuten. Und das weiß auch Octavia jetzt. Wir müssen uns gegenseitig in die Augen schauen können. Das funktioniert nur, wenn wir ehrlich zueinander sind.", sprach O's großer Bruder klar und deutlich. „Ja, da stimme ich dir zu." Und auch Clarke war seiner Meinung. Bellamy: „ Es ist eine alte Wahrheit, dass man in der Politik oft vom Feind lernen muss. Und unser Feind gibt sich kooperativ, ehrenhaft und respektabel. So werden wir auch agieren." Ob er damit Paul oder mich meinte, mich ein oder ausschließ, war dahin gestellt, weshalb ich daraufhin nichts sagte. „Mit den eigenen Waffen schlagen, mh?", grinste Clarke Bell an, nachdem sie ein paar Gewürze vom Regal genommen hatte. „Wichtig ist, dass wir nicht werden wie er... sonst stehen wir vor dem selben Abgrund.", sagte Bellamy, diesmal eher an Octavia gerichtet.
Stefan
sagt:
„Stefan. Stefan ist die Kuh.", nörgelte Murphy, während ich im hinteren Teil der Küche stand und unschuldig schaute. „Waaaas? Das ist aber fies.", grinste ich dann, Clarke ebenfalls. Sie stand auf, nahm das geschnippelte Gemüse und die Schneideutensilien und brachte alles zum Herd. „Murphy wollte wieder seine Grenzen testen.", erzählte sie dabei, als ich mich zum Tisch bewegte und die Zeitung nahm, die ich zuvor noch zurück zu Murphy geworfen hatte. „Ach, nicht weiter wichtig. Aufgewärmte Sprüche und Geschichten." Ich rollte das Klatschblatt zusammen und warf es in die nächste Tonne, damit Octavia nicht wieder und wieder mit diesem Namen konfrontiert werden musste. Bell kam dazu, schaute mich streng an, sagte aber nichts. „Hey O.", begrüßte er seine Schwester, ging dann aber an den Kühlschrank, um sich eine Wasserflasche zu holen. „Und, wie geht's dir?", tastete ich mich langsam an Octavia heran, mit seinem vorsichtigen Lächeln. „Warum kratzt du ihm nicht eigentlich die Augen aus, Octavia? Wir waren doch im selben Team, was ist daraus geworden?", wollte Murphy von der kleinen Blake wissen, als auch Bellamy hellhörig wurde. „Habt ihr euch... ausgesprochen?", war er skeptisch. Clarke stellte eine Pfanne auf den Herd, füllte das Gemüse hinein, um es zu anzubraten. „Das wäre doch schön. Niemand braucht diesen Ärger, wenn wir hier weiterkommen wollen.", sagte sie.
Stefan
sagt:
Der Morgen verlief verhältnismäßig ruhig. Montags hatten wir keinen Unterricht, dafür machten wir meist am Vormittag im unteren Fitnessbereich Sport. Nach einer kurzen Stichvisite wusste ich, dass Bellamy dort drinnen war, weshalb ich lieber in die Küche ging, statt mit ihm gemeinsam trainieren zu müssen. „Sieh mal einer an, wer da kommt.", sagte Murphy dann, der seine Füße auf dem Tisch hatte und mit seinem Stuhl nach hinten gelehnt war. Genüsslich las er seine Zeitung, während Clarke neben ihm Gemüse schnippelte und die Augen verdrehte, nachdem Murphy mich wieder einmal dumm von der Seite anquatschen musste. „Ignoriere ihn einfach, Stefan.", riet sie mir, nickend ging ich an ihm vorbei und holte mir die Milch aus dem Kühlschrank. „Wusstest du, dass dein Pauly ein Sugardaddy ist?" Seufzend griff ich nach einer Schüssel, füllte sie mit Cornflakes, mein Blick flog zu Murphy, während ich hinter der Theke stand. „Ist er denn gut zu dir?", stellte ich die Gegenfrage und grinste unecht. Clarke schmunzelte, während sie unserem Dialog folgte. Murphy: „Er hat selten Zeit für mich, weil dein Kopf permanent in seinem Arsch steckt." – „Ich hab es gern schalldicht, damit ich mir so ein sinnloses Gequatsche ersparen kann." – „So sinnlos ist es nicht. Sieh selbst." Er warf die Zeitung auf den Tisch. Mit meinen Cornflakes setzte ich mich neben Clarke, direkt gegenüber von Murphy, mein Rücken zur Küche zeigend. Die Zeitung lag vor mir. Paul war zwar nicht der größere Artikel, aber trotzdem prangte sein feines Gesicht wieder auf der Titelseite. „Vier Blowjobs für meine Studiengebühren.", las ich die Überschrift desinteressiert und eher beiläufig vor, während ich meine Flakes löffelte. „Die Rückseite der Cornflakespackung wäre spannender gewesen.", stellte ich nicht wirklich überrascht fest, las aber trotzdemdesinteressiert weiter. „Taylor, 20 finanzierte ihr Studium durch das Geld von Jungunternehmer Paul Vedere. ‚Er war immer gut zu mir, sehr aufmerksam, aber er wusste genau, was er für sein Geld wollte. Auch wenn er mich nie gekauft hat oder darauf bestanden hat, dass ich Sex mit ihm habe, war es klar, dass er es erwartete. In einer Nacht schlief er 5 Mal mit mir. Zum Schluss wollte er einen Blowjob, das war unser Ding." Nun war ich es, der mit den Augen rollte, zitierte Taylor weiter: „Als er mich nach Las Vegas einlud, bekam er in dieser Nacht vier Blowjobs von mir. Auch wenn ich so meine Zukunft sichern konnte, durch ein gutes Studium, gibt es immer wieder Momente, in denen mich das alles einholt. In denen ich mich einfach nur benutzt fühle." Das hatte mir gereicht. Ich warf die Zeitung zurück zu Murphy, schüttelte gleichgültig den Kopf und aß weiter. „Willst du dazu nichts sagen?", wollte er wissen. „Was hat Stefan mit den Sexgeschichten von diesem Kerl zu tun?", kam Clarke dazwischen. „Naja.", fing Murphy an. „Wie oft musst du ihm einen lutschen, damit du dein Taschengeld kriegst? Wie hat es sich angefühlt? Du hast es grade gelesen, Stefan... irgendwann... irgendwann holt es dich ein." – „Weißt du was?", fragte ich ihn dann und stand mit meiner Schüssel Cornflakes auf. „Für mich klingst du schon fast ein wenig zu eifersüchtig." Mit einem breiten Grinsen ging ich auf die andere Seite des Tisches, direkt auf ihn zu und kippte den Rest der Milch direkt über seinen Kopf, sodass sie an seinem Gesicht herunterlief. „Ungefähr so... so hat es sich angefühlt. Und ich sah ungefähr so aus wie du grade, als er mit mir fertig war. Bist du jetzt zufrieden?" Er war schockiert, aber leider nur für ein paar Sekunden. Er wischte sich das Zeug aus dem Gesicht, blieb aber sitzen. „Du bist so ein kleiner... Pisser."
Stefan
sagt:
„Okay.", sagte ich dann und nickte abschließend. Wir gingen hinaus. Sie brauchte eine Dusche, ich ebenfalls, spätestens nach dieser Wäschesauna. „Willst du die Tage mal wieder was machen?", fragte ich etwas unsicher. Keine Ahnung, wie sie nun wirklich zu mir stand, aber das war wohl der verzweifelte Versuch, mich an meine einzige Freundin hier zu klammern, wenn sie das noch war. „Du kannst mir ja einfach schreiben, wenn du willst? Ansonsten... danke, dass du mit mir geredet hast und... gute Nacht später." Ich schenkte ihr ein Lächeln, dann ging ich in mein Zimmer, um meine Sachen zu holen. Erst dann schaute ich auf mein Telefon, sah, dass Maritza mir geschrieben hatte. Spontanbesuch? Kam wie gerufen!
Stefan
sagt:
„Ja, da hast du recht... dass der Tod endgültig ist.", stimmte ich ihr zu. „Manchmal gut, oftmals schlecht." Ich atmete tief durch, musterte sie genau, als sie über meine Fragen nachdenken mochte. Natürlich antworte sie nicht darauf, war zu erwarten, aber sie wollte mir eine richtige Chance ermöglichen, weshalb ich dankend nickte. Auch ich reichte ihr meine. „Okay.", war es also beschlossen. „Können wir uns also wieder normal verhalten?"
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