Gästebuch von Rebekah
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Stefan
sagt:
Rebekah kam auf uns zu, ich hatte sie zuerst gar nicht bemerkt, weil Zussman mich immer noch von meiner ‚Heterosexualität' überzeugen wollte. Wenn ich wirklich schwul wäre, hätte er so ziemlich auf ganzer Linie verkackt. Was für ein oberflächlicher Penner. Aber vielleicht wusste er einfach ganz genau, dass ich log. Und das wiederum würde ihn zu einem guten Freund machen. Aber ich brauchte diesen Abstand von alledem. Von Mädchen, die sich mehr mit mir vorstellen konnten. Denn egal, wie sehr ich ihre Körper begehrte, mein Kopf stand dazwischen. Und ihnen zu sagen, dass ich nicht wollte, fühlte sich unheimlich gemein für mich an. Vor Lily, als ich noch keinen Sex hatte, schaffte ich es immer, die brenzlige Situation rechtzeitig zu verlassen, um solche Sätze nicht bringen zu müssen. Aber mittlerweile wurden die Momente eindringlicher, knapper, sodass ich entweder die unangenehme ‚Ich habe einen Lily Komplex' Karte ausspielen musste oder erzählten musste, dass ich schwul war. Alles in allem war scheiße, aber ich versprach mir von meiner neuen Fakestory ein paar Jahre Ruhe vor Mädchen und diese Zeit brauchte ich, ganz sicher.
„Heeey.", begrüßte ich Rebekah, als Zussman sie entschuldigend ansah. „Mach dir keine Hoffnung, falls du ihm an die Wäsche willst, er ist gay." Dann schaute er mich an. „Gut so? Ich halte dir die Frauen vom Hals." Ich rollte die Augen. „Sie weiß es schon.", erklärte ich ihm und musste dann grinsen, weil sich alles wie ein Puzzle zusammenfügte. „Was?", er war entsetzt. „Ich... ich muss das verdauen." Er klopfte mir auf den Rücken, ging dann zu den anderen, um zu trinken... viel zu trinken. „Tut mir leid. Hab grad die Bombe platzen lassen. Aber Bekah, ich muss da etwas aufklären. Wir haben wohl gestern aneinander vorbeigeredet, wenn ich mich recht erinnere. Zach und ich, wir sind nur auf der Bühne ein Paar, nicht in echt... leider." Warum hatte ich ‚leider' gesagt... „Ich hoffe, du bist nicht böse deswegen."
Stefan
sagt:
Das Mädchen riss entsetzt die Augen auf, schaute mich erschrocken an, als ob sie Mitleid hatte. Ein Tattoo auf dem Arsch? Autsch. Ich schaute sie an, nickte zustimmend. »Ja, es ist wahr.«, kam es dramatisch über meine Lippen und ich nutzte meine Schauspielskills, die bestimmt gar nicht übertrieben waren bei meinem Alkoholeinfluss. »Du... du kannst einem leid tut.«, verließ es letztendlich nur ihre Lippen, als sie davonging. Ich schaute ihr nach, dann sah ich, was eigentlich Sache war. Sie schien geknickt. Und eine ihrer Freundinnen lachte sie aus. ›Du hast die Wette verloren‹, hatte ich gehört. Wow. Gut, dass ich nicht mit ihr in die Palmen gesprungen war. »Danke. Das war... knapp. Ich bin schlecht in Körben verteilen, aber du... du bist ja eine richtige Schauspielerin.«, lachte ich amüsiert und strich ihr dabei sanft über die Schulter, während wir uns genau anschauten. Gott, ich war echt betrunken, das Lächeln wich gar nicht mehr aus meinem Gesicht.
Stefan
sagt:
Im richtigen Moment kam Bekah dazu, weshalb ich erleichtert aufatmete. »Aber sicher, gern doch.«, sagte ich. »Sorry, ich bin mit ihr hier.«, sagte ich zu der unbekannten Schönen, als sie schmollte. »Hier kennen gelernt?«, wollte sie wissen. Sie war hartnäckig. »Nope.«, antwortete ich, nahm dann das Bier an mich, öffnete es mit den Zähnen und reichte es Rebekah. »Tada.«, verließ es meine Lippen stolz. Ich hatte mir derweil eine Flasche von Zussman's Fusel geklaut, er hatte eine ganze Ladung illegal hergebracht, immerhin musste er ja alles abdrücken. Und die ballerte ordentlich. »Würdest du ihn ausleihen?«, fragte das Mädchen Rebekah dann und biss sich auf die Unterlippe.
Stefan
sagt:
Bekah klang einfühlsam und irgendwie war es schön, mal wieder mit einem Mädchen über den tieferen Sinn zu reden, den ich irgendwie am Boden meines Bieres suchte, aber ihn einfach nicht finden konnte. Verdammter Alkohol, ließ mich nicht grübeln. »Danke, da hast du recht. Sie verstehen es echt nicht.«, und das taten viele wirklich nicht. Sie sahen nicht in Zach, was ich in ihm sah. Einen guten Anführer. Sie lachten über ihn, wollten ihn nicht ernst nehmen, aber ich war da anders. Bei dem Satz mit der Schwägerin lachte ich. »Ich merk's mir.«, lachte ich. »Du solltest zu unserem Theaterstück kommen, wenn's soweit ist. Da knutschen wir uns vor der ganzen Schule.«, grinste ich. Zussman war abgelenkt, klopfte dann aber auf meine Schulter. »Wir sollten mal tanzen gehen, okay? Wir haben gesagt, vorglühen hier und feiern da. WAS SAGT IHR, WOLVES?« Und das war unser Stichwort. Wir alle sprangen auf und fingen an, wie die Wölfe zu heulen. So ein Teamding. »DANN STÜRMEN WIR DAS DORF, MEINE WELPEN.«, schrie Zussman. »Schnappt euch unseren Sprit und dann ran an die Beute.« Beute? Damit waren wohl die Mädchen gemeint. Ich tat's ihm gleich, nahm mir etwas zu trinken, diesmal Wodka. »Ihr solltet mitkommen.«, sagte ich zu den Mädchen, auch zu Bekah. »Alle schön zusammenbleiben und nicht verloren gehen. Ist sicherer.« Und sogar betrunken hatte ich noch genügend Vernunft übrig. Dann konnte ich aber nicht mehr an mich halten und rannte, sofern es auf dem Sand und der Menschenmassen möglich war, zu meinem Rudel. Immer wieder jaulten wir wie die Wölfe, als wir fast an der Bühne waren. Jeder von uns aus dem Team hatte etwas zu trinken, manches Mal tauschten wir. Wir tanzten, jubelten. Zuss sprang mir auf den Rücken, wir drehten uns, fielen hin, sprangen wieder auf. Meine Haut glitzerte, ich war verdammt braun geworden, immerhin lebte ich schon über eine Woche direkt auf dem Miami Beach. Es war heiß und ich war froh, dass hier alle halbnackt rumrannten. Ein paar andere Mädchen gesellten uns zu uns. Sie waren auf unser Team aufmerksam geworden. Kein Wunder, wir jaulten wie ein eingeschworenes Rudel und Cook hatte fett auf seiner Brust seine Zahl geschrieben, in roter Farbe: 69. Wen wunderte es. »Und, wer bist du?«, fragte mich ein Mädchen, ich antwortete mit irgendeinem Namen. Sie legte ihre Hand auf meine Brust. »Wir sollten kurz verschwinden, Tom.«, sagte sie laut an meinem Ohr, während ihre Fingernägel über meine Haut fuhren. Zuss schaute mich an, hob beide Daumen. Man, das hatte nicht zehn Minuten gedauert und ich hatte ein Sexangebot. »Ich... hab kein Gummi dabei.«, sagte ich ehrlich. Und ich war froh darüber. »Ich schon, also?«
Stefan
sagt:
Zuss lachte. »Da geb ich dir recht, Bekah. Jeder wie er will.«, er hob die Flasche, trank danach einen großen Schluck, als ich ihre Frage vernahm. »Zach und ich?«, wiederholte ich. »Ach, das ist so ein Ding bei uns. Wenn wir mit anderen zusammen sind, hat jeder seine eigene kleine Gruppe, aber allein sind wir ganz anders zueinander. Da ist dann eine engere Bindung. Ich kann mich auch auf ihn verlassen, er tut dem Team wirklich gut.«, erklärte ich mit einem beschwipsten Unterton, als ich von meinem Bier trank. »Jaa, der gute Zach.«, verließ es Zussman's Lippen, als wir alle ihn anschauten. Ein paar Mädels hatten sich um ihn versammelt. »Er ist echt heiß.« Ich schaute zu Zuss. »Was hast du gesagt?«, grinste ich etwas verwirrt. »Naja, die Mädchen... er ist heiß. Er hat voll die Aufmerksamkeit.« Das stimmte. Es haderte nicht Angeboten. Und er hatte sogar Lily zur Freundin. »Er ist echt ein Glückspilz.«, sagte ich dann und seufzte etwas, spülte meine Gedanken aber schnell runter.
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