Gästebuch von Rebekah

»Leihmutter?«, fragte Zussman etwas verwirrt und lachte dann, als er sich die Wodkaflasche nahm und langsam den Deckel aufdrehte. »Ach, stimmt. Es ist ja schon soweit gekommen. Willst irgendwann Kids, aber niiiiie wieder eine Frau.« Ja, das war auf meinen Herzschmerz bezogen, aber nicht auf meine Homosexualität. Aber leider war ich nicht im Stande, dieses Missverständnis aufzuklären, weil ich dem Gespräch nicht mehr so gut folgen konnte. »Jap, so ist es. Keine Frau mehr.«, bestätigte ich auch noch Zussman's Worte.

Plötzlich gratulierte das blonde Mädchen mir und ich fand es sehr aufmerksam. Immerhin war das Theaterstück besonders, das verdiente Glückwünsche. »Vielen Dank.«, sagte ich angetrunken und lächelte ihr dankend entgegen. Das weitere Gespräch verwirrte mich dann aber etwas, weshalb ich kurz auf dem Schlauch stand, wie so oft. Das Gummithema. »Ähm...«, verließ es etwas verwirrt meine Lippen. Wäre ich nüchtern gewesen, hätte ich gecheckt, was hier vor sich ging, aber so tappte ich im Dunkeln, weshalb ich einfach nur planlos nickte. »Jap.« Zussman gesellte sich zwischen uns, sichtlich betrunken. Seine Arme legte über uns beide. »Na, ihr Schönen.«, begrüßte er uns. »Na, du Schöner.«, sagte ich grinsend zurück. Ich ließ mir ein neues Bier von ihm geben, Bekah bekam auch gleich eines. »Ihr seht süß zusammen aus, echt jetzt. Ihr hättet bestimmt schöne Babies, aber da hast du gut vorgesorgt, mein Bursche.«

»Nein, man kann... naja... man kann das durchaus mit Frauen bereden.«, sagte ich etwas zögerlich, schatte es aber am Ende meine Fassung zu bewahren. Cool bleiben. Uuuuuund gleich noch mehr Bier hinterher. »Ich hab die gekauft, weil man ja nie weiß, mit wem man absteigt. Also... ins Bett geht... oder im Bett, du weißt schon. Naja, ich... ich hab viel... solcher Erlebnisse... so, naja, mit Mädchen.« Das war sowas von bescheuert, du Dummkopf. Aber ich wollte nicht rüberkommen, wie ein Typ, der bisher nur mit einem einzigen Mädchen geschlafen hatte. Das war weder altersentsprechend, noch sexy. Das waren zumindest Zussman's Worte gewesen, als er mich anstiften wollte, mit Sel ins Bett zu gehen. Bei ihren Worten, dass sie Zach's Schwester war, nickte ich wissend. Ich hatte schon oft von ihr gehört. »Ahhhh, Bekah... stimmt. Ich erinnere mich. Dann bist du sozusagen meine... Schwägerin?«, ich grinste ihr entgegen. Vielleicht wusste sie gar nicht, dass er mein Lover im Theaterstück war, aber in diesem Moment ahnte ich nicht, wie komisch sich diese Aussage angehört hatte.

Wir lachten und waren noch immer in irgendeinem dummen Thema von Zussman vertiefst, als mich eine hübsche Blondine anquatschte. Sie war eines der Mädchen, das mit der ganzen Teamhorde gekommen war. Wenn man alle zusammenzählte, waren wir bestimmt fast 30 Leute, Tendenz steigend. Sie fragte nach dem Öffnen der Flasche, als ich ihr lächelnd entgegen schaute. »Der mutige Mensch? Ich denke, um diesen Titel zu verdienen, muss ich noch einen draufsetzen.« Grinsend steckte ich mir den Flaschenhals in den Mund, die Kante des Kronkorkens direnkt an die Zahnkante, als es zischte und ich so die Flasche geöffnet hatte. »Keine Ahnung, ob du das jetzt mutig fandest, mein Zahnarzt bestimmt, aber hier ist deine Flasche.«, gab ich ihr noch immer lächelnd das Bier zurück. »Safety First.«, grinste mich die Unbekannte an. Der Alkohol in meinem Blut hatte mich entspannter gemacht, mich aber noch nicht genug betäubt, weshalb ich etwas verlegen dreinschaute und darüber nachdachte, was ich sagen sollte. »Naja, das... das soll man so machen, oder?«, fragte ich etwas bedeppert und trank schnell ein paar Schlucke meines Biers, pure Verlegenheit. Ich hatte doch keine Ahnung davon... obwohl, schon, aber irgendwie auch nicht. Verwirrte Welt.