Gästebuch von Selena
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Stefan
sagt:
Es war noch nicht mal Nachmittag und ich saß schon beschwipst im Sand des Strandes von Miami. Um mich herum mein komplettes Footballteam und ein Haufen heiße Mädchen in Bikinis. Natürlich gab es auch noch andere Typen, die besoffen dasaßen, trotzdem war die Stimmung ausgelassen. Menschenmassen marschierten über den Strand, hier und da tanzende Grüppchen, jubelnde Gruppen. Der Spaß war allen ins Gesicht geschrieben. Und da ich schon gut betrunken war, fand ich auch alles lustig, zumindest, solang ich alles andere ignorierte. »Und dann... stellt es euch genau vor, ihr werdet es nicht glauben.« Zussman erzählte seine Geschichten, alle um ihn herum hörten ihm gespannt zu, tranken genüsslich das kalte Bier und wippten zur Musik des DJ's auf der Bühne, der nicht weit von unserem kleinen ›Lager‹ inmitten des Geschehens entfernt war. Hin und wieder gab es ein paar Diskussionen, weil ein paar Jungs und Mädchen dabei waren, über uns zu fliegen, aber wir waren zu bequem, um irgendwo außerhalb zu sitzen. Das hier war unser Platz, Zussman's und meine Bude, wenn man so wollte. Und auf dieses Fleckchen Sand bestanden wir, koste es, was es wollte. Ich setzte mich taumelnd auf, tauschte meinen Platz im Sand mit dem auf der Decke, als ich ebenfalls zuhörte, was Zussman da quatschte. »Und dann... Stefan erzähle es ihnen selbst. Wie stolz ich in diesem Augenblick war.« Ich rollte die Augen, wollte abwinken, aber mein bester Freund bestand darauf. »Los, sag Captain.«, verließ es Zach's Lippen grinsend, während er mit seinen Händen die Bierflasche umfasste. »Oh man...«, stöhnte ich und grinste breit. »Ich hab Gummi's gekauft.« Zussman jubelte los, wie ein WooOoOo Girl und die anderen machten es ihm nach. »Hast du nicht?«, fragte Cook und lachte dann laut los. »Aber Stef...«, fing Zuss an und stellte sich wieder in die Mitte des Geschehens, um nochmal einen draufzusetzen. »Du hast nicht gesagt, dass du das ganz allein gemacht hast. Ohne, dass ich ihn zwingen musste. Er ist eingekaufen gegangen, hat's wohl vercheckt, ich hab ausgepackt und BOOOM... was fällt mir in die Hand. GUMMIS. Aber was für welche... MIT GESCHMACK.« Und wieder tosendes Gejubel, ich stand auf, verbeugte mich vor der feiernden Masse. »Danke, vielen Dank.«, dann nahm ich meine Bierflasche, es fungierte nun als Mikrofon. »Ich danke meinem Freund Robert Zussman für seine Perversionen, die mich zu einem schmuddeligen Menschen gemacht haben. Sein Einfluss hat mich geprägt.« Wir alle lachten, dann sprach ich weiter: »Er war es, der mir immer sagte, ›Bruder, du schaffst es. Du gehst dorthin, wirst dein Schamgefühl abschalten, die Gummis in den Korb werfen, sie kaufen, immer fröhlich lächeln und mit erhobenem Haupt hinausgehen. Und dann, dann bist du gewappnet. Ladies, Gentlemen, HEUTE ABEND BIN ICH GEWAPPNET. DANKESEHR.« Erneut verbeugte ich mich, musste ebenfalls lachen, als mich meine Teammates abklatschten. Zuss tat so, als ob er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen würde. »Mein Junge, ich bin so stolz. Du gehst deinen Weg, das wusste ich immer. Wir sind an deiner Seite. Wenn du trinkst. Wenn du kotzt. Wenn du fickst. Wenn du bereust. Wir halten deine Haare, deinen Schwanz und dein Herz. AUF UNS, WOLVES UND WOLVES GROUPIES.« Die Flaschen klirrten, wir stießen an und tranken weiter.
Stefan
sagt:
Die Mädchen nahmen unseren Job auf die leichte Schulter, nichts peinliches war dabei und ich war ihnen dankbar. Auch wenn ich es nicht schlimm fand, was wir da so taten in diesen Kostümen, es war nicht unbedingt angenehmen mit Mädchen darüber zu sprechen. Aber sie hatten recht, über all das konnte man sich später noch auslassen. Wir brauchten das Cash und unsere Jobs ließen die Kassen klingeln, also lief alles nach Plan. „Danke.", sagte ich dann zu Selena und Hannah, als Zuss mir ebenfalls ein Lächeln schenkte. „Siehst du, Stef. Es muss dir nichts peinlich sein." Ich kickte nach ihm, dann lachten wir. „Also, die eine Ehrenfrau hat uns eine Bleibe angeboten. Ich werde mich um genügend Alkohol kümmern.", sagte ich und stand auf, ehe ich mir die Klamotten abklopfte. „Zuss, passt du auf meine Sachen auf?" Er nickte salutierend. Es fühlte sich fast so an, als ob das hier mein großes Wohnzimmer war, so selbstverständlich war es für mich, dass ich nachher zurückkommen würde, um auf meiner ‚Couch' einzuschlafen, während das Meer im Hintergrund rauschte. „Wir sehen uns später.", verabschiedete ich mich. Die Mädchen bekamen eine Umarmung, Zuss und ich klatschten ein. Meist wechselten wir uns ab mit dem Einkauf. Einer musste ja immer auf den Kram aufpassen. Gemeinsame Touren gingen nur, wenn wir ein Zimmer hatten. Aber das war momentan unmöglich. Lediglich der Hoffnungsschimmer von Sel war eine Alternative, ansonsten gab es keinerlei Übernachtungsmöglichkeiten.
Ich ging also los und kaufte ein paar Sachen ein. Eigentlich wollte ich nur weg, um ein bisschen nachzudenken. Ich wusste, dass Zussman einiges von mir erwartete. Dass er Selena und mich zusammen sehen wollte, im Bett, damit ich mir mal wieder ‚die Hörner abstoßen würde' und klar, ich hatte Lust darauf, aber doch nicht unter solch merkwürdigen Umständen. Ich war todtraurig und abgeschreckt, misstrauisch allem gegenüber. Egal, was für einen prallen Ständer ich hatte, meine Frauenpanik war praller.
Stefan
sagt:
Bei der Jobfrage wurden Zuss und ich etwas leiser, schauten uns gegenseitig hilfesuchend an. „Ähhh.", sagte ich und suchte schnell nach einer Erklärung. „Wir... haben... Burger ge...", Zuss winkte ab. „Sagen wir ihnen doch die Wahrheit.", schlug er vor, aber ich wich zurück, wollte ihm mit meinem Blick symbolisieren, dass es vielleicht nicht so gut war, jedem Mädchen von unseren Machenschaften zu erzählen. „Wir drehen Schilder für eine Fast Food Kette." Ich seufzte. „Echt jetzt?", fragte ich und er nickte. „Ja, sollen sie's doch wissen. Ihr wisst schon, als Burger und Fries verkleidet, drehen wir Pfeile, wo das Tagesangebot draufsteht. Bringt immerhin 50 Dollar für jeden von uns, für den ganzen Tag." Okay, das war nicht nur peinlich, es war auch nur die halbe Wahrheit. Wir hatten nämlich noch einen Job, den übten wir aber meist in der Nacht aus. Und der brachte mehr Geld, war aber unzuverlässig.
Stefan
sagt:
Ich musterte Zuss und Hanna und konnte es nicht leugnen, da war definitiv etwas im Busch, aber so lief es meist bei Zussman, die Mädchen mochten ihn. „Stimmt, ich seh's ganz deutlich.", sagte ich und tat mit meinen Händen so, als hätte ich ein Fernglas in der Hand gehabt. Lachend schüttelte ich dann meinen Kopf. „Das wird noch was." Bei Sel's Ehrenfrau Worten musste ich kurz schlucken. Ich glaubte und traute niemandem mehr, aber hey, ich hatte nichts zu verlieren, zu nur gewinnen, zumindest in diesem Fall. „Okay, dann bin ich zuversichtlich.", lächelte ich.
„Wir wollen alles vergessen, Stefan... richtig? Wir wollen vergessen, wie wir heißen. Wo wir wohnen. Wir wollen drauf sein und Spaß haben." Ich nickte, weil er es mir befohlen hatte, wenn es um den Spring Break ging. „Ja, genau das wollen wir.", sagte ich emotionslos, musste dann aber doch grinsen.
Stefan
sagt:
„Sie hat schon schon Gedanken gemacht, merkst du, Stef?", er grinste breit, trank etwas von seinem Bier. Bei der Anspielung musste er lachen, schaute unschuldig zu Hanna. „Ist das denn so... offensichtlich, dass ich sie anbete?", zwinkerte er und schmunzelte dabei, während er sich das Bier weiterhin reinkippte, als hätte er ewig nichts getrunken. Sehr sinnvoll bei der Hitze. Ich beneidete ihn um diese ‚Egal' Haltung.
Bei Sei's Worten grinste ich. „Ach, heutzutage weiß man ja nie. Versprechen werden gebrochen, ohne Ankündigung." Zuss kam dazwischen. „Klappe, Stef. Es wird nicht getrauert." Ich nickte einverstanden. „Schon gut, schon gut. Also, wart ihr schon mal hier zum Spring Break?", fragte ich die Mädels. „Für uns ist es das erste Mal hier." |